16. Mai 2013

Ausstellung: Peter Behrens und die Geschichte des AEG-Designs

Design, Hingucker, Veranstaltung Beitrag von

Stadtgeografisch betrachtet, sind Nürnberg und AEG heute gleichbedeutend mit dem Stadtquartier »auf AEG«. Den 1883 gegründeten Konzern AEG gibt es nicht mehr. In Nürnberg steht die Produktion seit 2007 still. In das leerstehende Werksgelände in Nürnberg-Muggenhof ist inzwischen neues Leben eingekehrt. So präsentieren sich die ehemaligen Werkshallen »auf AEG« als spannender Mix von Büros, Ateliers, Handel und Gaststätten.

AEG in anderer Perspektive

In anderer Perspektive zeigt die Galerie-Ausstellung »AEG – Peter Behrens und die Geschichte des AEG-Designs« einen der ehemals größten Elektrokonzerne der Welt. Noch bis zum 23. Juni ist im »Museum Industriekultur« die Ausstellung zu sehen, die den Auftakt für eine »Werkschau« macht. Anhand von Originalobjekten wird die gestalterische Fortentwicklung von AEG-Produkten bis in die jüngste Gegenwart präsentiert. Interessanter Erkenntnisgewinn: Der Gedanke der Corporate Identity, heute für jeden Konzern selbstverständlich, ist älter als gedacht. Bei AEG hat er das Verhältnis von Form, Funktion und Ästhetik bereits vor dem I. Weltkrieg geprägt.

Peter Behrens und die Geschichte des AEG-Designs

Museum Industriekultur Nürnberg, 14.05. – 23.06.2013

Geistiger Vater des AEG-Designs ist Peter Behrens: ein Visionär, der in seiner Arbeit den Brückenschlag zwischen Malerei, grafischer Gestaltung, Architektur und Möbeldesign vollzieht. 1907 beauftragt ihn die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, kurz AEG, als künstlerischen Beirat mit weitreichenden architektonischen und gestalterischen Aufgaben. Im gleichen Jahr veröffentlicht er seinen Aufsatz »Kunst und Technik«, der noch heute die Basis für AEG-Credo »Perfekt in Form und Funktion« stellt. Bis zum Jahr 1914 ist er bei AEG verantwortlich für Fabrikgebäude, Arbeiterwohnsiedlungen, Industrieprodukte, Signets und vieles andere mehr. Ein ganzheitlicher ästhetischer Ansatz, der heute nach wie vor aktuell ist.

Noch bis zum 30. Mai: »China Megacities. Fotografien von Christian Höhn«

Wer sich also einen Eindruck von einem der ersten Industriedesigner der Welt gewinnen möchte, sollte sich die Schau im Museum Industriekultur nicht entgehen lassen. Dort ist übrigens bis 30. Mai auch noch »China Megacities. Fotografien von Christian Höhn« zu sehen. Eine spannende Ausstellung des Nürnberger Fotografen, der 2012 extra nach China gereist ist, um den rasanten Wandel von Megacities wie Shanghai, Peking oder Shenzhen auf technisch brillanten Großfotos festzuhalten.

Bildrechte: AEG Lavamat (Museen der Stadt Nürnberg, Museum Industriekultur)

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