4. Februar 2014

Foto-Ausstellung: 1000 Familien

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Ein Familienalbum für den Planeten Erde – das war die Leitidee, die den Fotografen Uwe Ommer dazu bewegte, in einem Landrover die Welt zu durchqueren, dabei über 250.000 Kilometer zurückzulegen und mehr als 140 Orte zu besuchen. Insgesamt sind so von 1997 bis 2000, also in einem Zeitraum von vier Jahren, 1251 Familien-Portraits entstanden, die nun eine Ausstellung im Heilig-Geist-Spital zeigt.

Uwe Ommer: »1000 Families – das Familienalbum des Planeten Erde«, Fotoausstellung

Heilig-Geist-Spital, Hans-Sachs-Platz 2, 04. – 28.02.2013

Jedes Portrait erzählt eine Geschichte

Klar, die vordergründige Faszination der Fotoserie liegt in der bunten Vielfalt der Szenen. Auf den zweiten Blick geben Mimik, Gestik, Körperhaltung auch einiges über die Personen selbst preis. Die Bilder Ommers schaffen es gut, die Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Die Familien sind klassisch portraitiert, durchweg frontal und auf Augenhöhe aufgenommen. Um den Personen mehr Fokus zu geben, stehen sie meist vor einer weißen Plane. Wobei gerade die Bilder am stärksten wirken, in denen auch der Hintergrund in die Szene mit eingebunden ist – lässt sich dadurch der kulturelle Kontext noch besser erkennen. In jeder Bildtafel steht ein knapper Text, der mal die Entstehungsgeschichte des Bildes umreißt oder auch die Portraitierten selbst zu Wort kommen lässt. So kommt einem dann unweigerlich der Gedanke, dass andernorts – trotz kultureller und sozioökonomischer Unterschiede – vielfach die selben Sorgen, Hoffnungen oder Wünsche geteilt werden. Humorvolle Momente gibt es natürlich auch, beispielsweise dann, wenn das Haustier einer nigerianischen Familie, ein Lama, recht erschrocken der Mutter über die Schultern guckt. Oder der zwölfjährige Inder Lucky, der schon ungeduldig darauf wartet, endlich alt genug zu sein, einen »echten« Turban zu tragen wie der Vater, weil er sich mit seinem »Mini-Turban« wie ein Schlumpf fühlt.

In der Tat eine faszinierende Foto-Serie mit vielen wunderbaren Szenen. Einzig die Präsentation der Portraits hätte man sich wertiger gewünscht. Schade auch, dass der Fotograf nicht selbst bei der Eröffnung anwesend sein konnte. Gerne hätte man von ihm etwas über die Umstände und Abenteuer dieses Projekts erfahren, die sich in seiner stichpunktartigen Reisebeschreibung vielfach andeuten.

»1000 Families« auf der Website von Uwe Ommer

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